Blick ins Fotoalbum mit Johannes Gstöttenmayer: Warum man ein Bild mehr als 10 Sekunden anschauen sollte

Beim Blättern im Fotoalbum kommt die Erinnerung fast von selbst. „Schau, da waren wir im Urlaub in Lignano.“ „Und da, schau, da war unsere Cousine Karin auf Besuch.“ „Oder dieses Foto: Das war vor dem Unfall vom Opa, da sieht man noch keine Narbe.“ Wer also übers Leben schreiben möchte kann mit Hilfe der Fotos viele Erinnerungen aus der Tiefe des Bewusstseins holen. Obwohl ich dabei oft nicht mehr weiß, erinnere ich mich wirklich an die Situation oder habe ich nur die Erzählungen meiner Eltern im Ohr, die zu einem bestimmten Foto jedes Mal sagten: „Da schau, so hast du immer mit deiner Taufpatin telefoniert.“  Fotos erzählen Geschichten – über die eigene Familie, aber auch über ganz fremde Menschen, Situationen, Landschaften, Gebäude.…

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Süß-sauer: So müssen das Leben und der Ribiselkuchen schmecken

Wenn im Leben alles glatt läuft, wird es langweilig. Oder man bekommt Angst, dass bald etwas Schreckliches passieren könnte. Eine ständige Aneinanderreihung von süßen Momenten weiß man wahrscheinlich auch gar nicht mehr zu schätzen. Deshalb mögen wir das Leben süß-sauer. Das ist so ähnlich, wie wenn man in ein Stück saftigen Ribiselkuchen beißt. Zuerst kommt die Süße des Eischaums, danach trifft die Säure der Ribisel auf den Gaumen und am Ende ist da wieder der süße Teig. Mmmmhhh! Da läuft einem gleich das Wasser im Mund zusammen.Bevor ich die besten Ribiselkuchen-Rezepte vorstelle, kommt hier noch eine tolle Methode aus dem biografischen Schreiben, die das süß-saure Auf und Ab im Leben besonders gut verdeutlicht. Die BioGrafik – so heißt die Übung – kann…

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Was macht eine Auftrags-Biografin? Ich helfe euch dabei, eure Lebensgeschichte zu schreiben

Die Biografie eines jeden Menschen ist einzigartig und wert, erhalten zu werden. Wir helfen Ihnen, Ihre Lebenserinnerungen zu schreiben und zu produzieren. So beschreibt die Vereinigung deutschsprachiger Biografinnen und Biografen das eigene Berufsbild. Andreas Mäckler ist der Gründer des Biografiezentrums. Bei ihm habe ich einen Biografiekurs belegt, dabei viel gelernt – und werde jetzt auch Mitglied in der Berufsvereinigung. Biografien schreibe ich zwar schon seit einigen Jahren, bisher war mir aber nicht bewusst, dass das so viele andere auch tun. Und dass das, was ich so gern mache, ein richtiger Beruf ist: Auftrags-Biografin. Die meisten Kolleg*innen arbeiten mehr oder weniger ähnlich – auch wenn jede und jeder einzelne seine individuelle Note einbringt oder ganz bestimmte Spezialgebiete bedient. Andreas Mäckler und ich beim…

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Ein ideales Hochzeitsgeschenk: 3 Gründe, warum man die eigene Liebes-Biografie aufschreiben (lassen) könnte

Liebesgeschichten – das ist der Stoff, aus dem die Weltliteratur gemacht ist. Es muss aber nicht so dramatisch wie bei Romeo und Julia zugehen, damit die Geschichte zwischen zwei Buchdeckeln landet. Genauso wie jede Lebensgeschichte ist auch jede Liebesgeschichte wert, erzählt und aufgeschrieben zu werden. Schon immer war meine Lieblingsfrage bei der Biografiearbeit: Wie haben Sie Ihren Mann /Ihre Frau kennengelernt? Das habe ich natürlich auch Bestseller-Autorin Hera Lind gefragt, und eine schöne Antwort bekommen, in der ein Traumschiff-Kapitän die Hauptrolle spielt (siehe Interview mit Hera).Fragen zur Liebesgeschichte stellen sich fast von selbst: Wie war das Kennenlernen? War es Liebe auf den ersten Blick? Gab es einen spektakulären Heiratsantrag? Schöne gemeinsame Momente? Saure Zeiten? Das alles lässt sich in einem Buch festhalten…

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Von den Besten lernen: Im Gespräch mit Bestseller-Autorin und Wortkünstlerin Hera Lind

Wortspiel. Wortwitz. Wortkunst. Diesen Schreibworkshop mit Bestseller-Autorin Hera Lind im Bildungshaus Schloss Puchberg wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Auch sie hat sich echten Lebensgeschichten verschrieben, aus denen sie Tatsachenromane strickt. Alles Bestseller! Das ist schon sehr beeindruckend. Aber noch viel beeindruckender ist die Frau selbst. Sie versprüht positive Energie und Lebenslust wie ein Sternspritzer am Christbaum (Achtung, bildhafter Vergleich! Das habe ich in ihrem Kurs gelernt.) Für eine gelernte Journalistin war das blumige Romanschreiben voll von sinnlichen Adjektiven ein bisschen wie verkehrte Welt zu spielen. Es hat mir großen Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. Hera Lind hat mir außerdem ein Interview gegeben und verrät ihre Lieblings-Schreibübung. Hier kommt’s: "Loslassen! Bloß keine Hemmungen haben vor dem ersten weißen Blatt!…

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So schmeckt Kindheit: Kaiserschmarrn und Kartoffel-Wirrler – was wurde bei euch zu Hause gekocht?

Essen und die Rituale rundherum sind Teil jeder Biografie. Dabei geht es nicht nur um Rezepte, die Gerichte sagen auch viel über uns und unsere Familien aus. Sind wir auf dem Land oder in der Stadt? Arm oder reich? Genießer oder Pragmatiker? Es ist also sinnvoll, sich beim biografischen Schreiben dem Essen zu widmen. Wie das geht und 5 Tipps, was ihr aus den Geschichten übers Essen machen könnt, findet ihr in diesem Beitrag.   Wenn bei uns zu Hause Kaiserschmarrn auf dem Speiseplan stand, war Schnelligkeit gefragt. Alle vier Kinder (siehe Foto) saßen schon bereit, wenn Mama die große Glas-Form in die Mitte des Tisches stellte. Sie teilte aus, jeder bekam seinen gerechten Anteil. Das war ihr sehr wichtig. Doch wer wirklich…

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Jetzt ist Zeit! 5 Möglichkeiten, um mit dem Schreiben zu beginnen

Ihr habt keine Zeit fürs Schreiben? Ich auch nicht. Und trotzdem passiert es immer wieder, dass ich zu Stift und Notizbuch greife und drauflosschreibe. Nicht beruflich, da schreibe ich sowieso dauernd. Es geht um ganz private Dinge, meine Ideen und Träume, Erinnerungen, Pläne und Wünsche – oft sind es auch Listen oder kleine Gedichte. Einfach so.  Wann und wo schreibe ich? Gleich in der Früh, noch im Bett liegend, im Urlaub, in Schreib-Workshops, draußen in der Natur, im Kaffeehaus, nur selten am Abend. Wann einen die Muse küsst oder man Lust auf Schreibereien hat, kann man nicht immer planen. Was hilft, ist eine gewisse Regelmäßigkeit – vor allem am Beginn. Das schafft Routine und Vertrauen ins Tun.Genauso wie Barbara Pachl-Eberhart (Federleicht. Die…

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Mit dem Schreibvirus angesteckt: 5 Ideen, wie wir die Corona-Zeit fürs biografische Schreiben nutzen

Was ist in diesem Jahr alles passiert? Und was dachten wir im März 2020, was auf uns zukommt? Bestimmt nicht das, was es bis jetzt geworden ist: 14 Monate Corona-Pandemie. Und keiner weiß, was noch kommt.Sicher ist aber: Dieses kleine gemeine Virus und seine Auswirkungen sind fixer Bestandteil unserer Biografien. Wenn wir also irgendwann unsere Lebensgeschichten erzählen oder auch aufschreiben, wird es seinen Platz haben und mit ihm all die Erinnerungen an Lockdown, Nasenbohrer-Test, Impfung mit und ohne Nebenwirkungen, Distance Learning und Masken im Gesicht. Vielleicht erinnern wir uns aber auch an die Freude, als die Gasthäuser wieder aufgesperrt haben, an verstohlene Umarmungen und an das Wiedersehen mit Familie und Freunden nach dem Lockdown.Wie man sich am besten vom Schreibvirus anstecken lässt,…

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Muttertag! Also wenn das kein Grund ist, endlich selbst ein Gedicht zu schreiben

Dichten mochte ich nie. Das erschien mir einerseits viel zu anspruchsvoll. Ich kann doch kein Gedicht schreiben!!! Außerdem war das Dichten in meiner Vorstellung immer eng mit Reimen verbunden. Und das kann ich schon gar nicht! Erst bei meiner Ausbildung zur Trainerin für biografisches Schreiben lernte ich Gedichtformen kennen, die ich mochte. Und die plötzlich ganz leicht von der Hand gingen. Habt ihr auch Lust zu dichten? Ich zeige euch heute ein paar spielerische Varianten. Vielleicht für ein Muttertags-Gedicht, mit dem ihr am Sonntag eure Mama überrascht. Wir wären nicht gewaschenund meistens nicht gekämmt,die Strümpfe hätten Löcherund schmutzig wär das Hemd.Wir äßen Fisch mit Honigund Blumenkohl mit Zimt,wenn du nicht täglich sorgtest,das alles klappt und stimmt.Wir könnten auch nicht schlafen,wenn du nicht…

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Gekritzelt & notiert: Jede:r kann schreiben – ich zeige euch wann, wie und wo ihr es tun könnt

"Ich kann das nicht, mach du. Du hast das gelernt!" Diesen Satz höre ich oft, wenns ums Schreiben geht. Dabei kann jeder und jede schreiben – davon bin ich überzeugt. Es braucht oft nur ein bisschen Zeit und die richtigen Impulse, um die Wörter tanzen zu lassen. Die Gründe, die uns vom Schreiben abhalten, sind ganz unterschiedlich. Doris Dörrie, die echt gut schreiben kann, bringts in ihrem Buch „Leben.Schreiben.Atmen“ auf den Punkt. Vielleicht kommt euch der eine oder andere Satz bekannt vor?! Ich bin zu blöd. Ich bin zu uninspiriert. Ich bin nicht originell genug. Mein Leben ist nicht interessant genug. Wenn soll das interessieren? Ich kann einfach nicht schreiben und konnte es noch nie! Ich habe Angst, dass andere blöd finden,…

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